Vortrag von Dr. Christian F. Ostermann, Washington, D.C. über den langjährigen Leiter des Auslandsnachrichtendiensts der DDR, Markus Wolf aus Hechingen.
In den Erzählungen über das Ende der DDR bleibt das im März 1989 erschienene Buch von Markus Wolf, Die Troika. Geschichte eines nichtgedrehten Films, zumeist unerwähnt. Die seinerzeit vielerorts als sensationell empfundene Erstpublikation des ehemaligen Auslandsspionagechefs der DDR, der darin einer Idee seines 1982 verstorbenen Bruders Konrad folgte, ging im Getöse des Revolutionsjahres bald wieder unter. Dennoch verdient die Troika mehr als eine historische Fußnote im „Endspiel“ des SED-Systems. Auf der Basis bislang nicht zugänglicher Akten beschäftigt sich der Vortrag des in Washington arbeitenden Historikers Christian Ostermann mit der Entstehung, dem Hintergrund und der Rezeption der Troika, in deren erzählerischem Zentrum das Schicksal der Familie Friedrich Wolf zwischen Hechingen, Moskau und Berlin steht.
Christian F. Ostermann ist u.a. Experte für US-amerikanische Außenpolitik in Deutschland. Für seine zahlreichen Veröffentlichungen erhielt er mehrere Preise. Zuletzt erhielt er 2022 den Richard W. Leopold Preis für sein Buch über die Rolle der USA im Kalten Krieg in Deutschland: Between Containment and Rollback: The United States and the Cold War in Germany (2021)
In deutscher Sprache
Ort: Alte Synagoge Hechingen, Goldschmiedstraße 20, 72379 Hechingen
Eintritt: frei
In Kooperation mit der VHS Hechingen und der Alten Synagoge Hechingen