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Folge 2: Community (2009 - 2015)

 

An vielen Abenden habe ich nicht wirklich Lust auf schwere Filmkost oder eine story-intensive Serie, die meine volle Aufmerksamkeit erfordert. An solchen Abenden sind Sitcoms genau das richtige, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen. In der amerikanischen Medienlandschaft gibt es viele Schätze, die es sich zu plündern lohnt und im Laufe dieses Projektes werde ich einige meiner Lieblinge vorstellen. Heute präsentiere ich euch ein echtes Goldstück, das ich selbst erst vor kurzer Zeit entdeckt habe (shame on me!): Community!

 

„6 season and a movie“ … fast richtig. Community zählt sechs Staffeln, doch auf den Film müssen wir Fans bisher noch warten. Seit kurzem sind jedoch alle Staffeln auf Netflix und erfreuen sich großer Beliebtheit – Hoffnung besteht also.

 

Doch worum geht es? In der ersten Folge fängt am fiktionalen Greendale Community College ein neues Semester an und es formt sich – in der Hoffnung gemeinsam Spanisch zu bestehen – eine diverse und ungleiche Lerngruppe: Jeff, Annie, Britta, Abed, Troy, Pierce und Shirley haben alle ganz unterschiedliche (und teilweise kuriose) Gründe, warum es sie zum Community College verschlagen hat. Jeff, zum Beispiel, hat jahrelang als Anwalt praktiziert, ohne einen Abschluss zu haben, und muss diesen nun nachholen. Troy hat aufgrund einer Verletzung sein Football-Stipendium verloren und hat keine andere Option als Greendale zu besuchen. Und Shirley will sich nach der Trennung von ihrem Mann weiterbilden.

 

Das klingt erst einmal nach einem 08/15-Setting und man könnte sich zurecht fragen, ob das wirklich so spannend ist, dass man entspannt sechs Staffeln am Stück schauen kann. Vom Format her ist Community wie die meisten Sitcoms: Der Großteil der Folgen ist inhaltlich unabhängig voneinander und doch gibt es einen staffelübergreifenden Handlungsbogen. Auch die Charaktere sind sehr überspitzt dargestellt.

Und doch sticht Community klar aus der Masse heraus, da die Serie es sich zum Ziel gemacht hat, jede Folge anders und einzigartig zu gestalten. So bricht in einer Episode eine riesige Paintballschlacht in der Schule aus und in einer anderen werden mögliche Paralleluniversen erkundet. Manche Folgen sind eine eindeutige Hommage an bekannte Filme und die herzzerreißende Weihnachtsfolge der ersten Staffel ist in toller Knetanimation gestaltet (wie z.B. Wallace & Gromit). So fragt man sich als Zuschauer*in nicht nur, was in der nächsten Folge passiert, sondern auch was das Besondere an ihr sein wird.

 

Natürlich ist keine Serie perfekt und auch Community hat Schwächen. Manche Charaktere sind zeitweise (oder für mich in Pierces Fall: immer) unsympathisch und können einen ganz schön frustrieren. Auch verlassen essenzielle Charaktere die Serie in den letzten Staffeln, was merklich zu spüren ist. Hinzu kommt, dass es eine Folge gibt, in der die Figuren Dungeons and Dragons spielen, die von Netflix aufgrund von Blackface entfernt wurde.

 

Zusammengefasst finde ich, dass Community eine gute Wahl für einen entspannten Abend ist. Da die Folgen thematisch unabhängig voneinander sind, kann man auch nach längerer Pause gut wiedereinsteigen, weshalb die Serie auch ohne viel Vorwissen gut mit anderen geschaut werden kann.

Ich glaube, dass man Community am besten genießen kann, wenn man 16+ ist, auch weil ernstere Themen wie Sex und Rassismus behandelt werden. Es lohnt sich sehr, die Serie auf Englisch zu schauen, wenn man kann, da die Witze im Original doch immer besser funktionieren.

 

Wollt ihr einen ersten Einblick in den Stil und Ton der Serie bekommen? Dann schaut euch doch den englischen Trailer der ersten Staffel an.

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